Benin gab 2012 lt WHO rund 70 $ / Kopf für die Gesundheitsversorgung aus, das waren rund 4,5% des BIP. Im Vergleich dazu werden in Österreich rund 11% des BIP (Schätzung der WHO) für das Gesundheitssystem ausgegeben.
Seit einigen Jahren gibt es den Versuch, ein allgemeines Sozialversicherungssystem aufzubauen. Dieses hat sich jedoch in der Praxis bisher nicht durchgesetzt. Die Versorgung im Krankheitsfall oder Alter wird nach wie vor primär durch Kinder garantiert, weshalb die durchschnittliche Familie in Benin mindestens 4 Kinder hat, was finanziell auch eine große Belastung darstellt. Personen ohne Kinder sind meist auf sich alleine gestellt oder von der Großfamilie abhängig. Nachdem jeder Arztbesuch selbst finanziert werden muss, sind Vorsorgeuntersuchungen selten.
Auf rund 6.400 Personen kommt nach Angaben des beninischen Gesundheitsministeriums ein Arzt (zum Vergleich: in Österreich kommen rund 200 Personen auf einen Arzt), auf rund 16.700 ein Krankenhaus. Die Versorgung im Anlassfall erfolgt daher – insbesondere in den ländlichen Bereichen – meist nicht durch Ärzte, sondern durch Personen, die eine Ausbildung als Pfleger absolviert haben, oder durch Hebammen.